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Wie das aushalten von Gefühlen zu wahrer Freiheit führt

  • Autorenbild: Sascha Walther
    Sascha Walther
  • 10. Dez. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Jan.

Umgeben von ständiger Ablenkung und dem Streben nach Glück scheint es fast unmöglich, sich den eigenen Gefühlen zu stellen. Doch genau darin liegt der Schlüssel zu wahrer innerer Stärke und persönlichem Wachstum: Die Fähigkeit, Gefühle zulassen und aushalten zu können, ist meiner Meinung nach eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir finden erst dann zu uns selbst zurück, wenn wir uns unseren Ängsten, Enttäuschungen und der unterdrückten Wut zuwenden und lernen, diese auszuhalten.


Künstler: Felix Schulze
Künstler: Felix Schulze


Die Bedeutung von Gefühlen

Gefühle sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Menschseins. Sie sind nicht nur Reaktionen auf äußere Umstände, sondern auch Indikatoren für unsere inneren Bedürfnisse und Wünsche. Angst, Enttäuschung und Wut sind oft als negativ stigmatisiert, doch sie tragen wichtige Botschaften in sich. Indem wir lernen, diese Gefühle zuzulassen und auszuhalten, öffnen wir die Tür zu einem tieferen Verständnis unserer selbst.


Warum es so schwer ist, Gefühle auszuhalten

In unserer modernen Gesellschaft gibt es unzählige Möglichkeiten, unangenehme Gefühle zu vermeiden. Ob durch soziale Medien, übermäßige Arbeit oder den Konsum von Alkohol und anderen Substanzen – Ablenkungen sind allgegenwärtig. Doch das Vermeiden von Gefühlen führt oft zu einem Teufelskreis, in dem wir uns immer weiter von uns selbst entfernen. Die Herausforderung besteht darin, diesen Kreislauf zu durchbrechen und den Mut zu finden, sich den eigenen Emotionen zu stellen.


Schmerzhafte Gefühle lösen weitere Gefühle aus

Nicht selten führen schmerzhafte Gefühle dazu, dass weitere Gefühle ausgelöst werden, die die Situation komplexer und noch schmerzhafter machen: Auf die Enttäuschung kann Wut oder Scham folgen. Werden wir beispielsweise versetzt, ohne genau zu erfahren warum, beginnt unser Verstand mit der Interpretation. Und weil wir die Dinge nicht sehen, wie sie sind, sondern wie wir sind, wird die Schlussfolgerung mit großer Wahrscheinlichkeit negativ gefärbt sein. Ältere, schmerzhafte Erfahrungen fördern möglicherweis die Scham zu Tage.


4 Strategien zum Aushalten von Gefühlen

  • Achtsamkeit praktizieren: Achtsamkeit hilft uns, im Moment zu bleiben und unsere Gefühle ohne Urteil wahrzunehmen. Durch regelmäßige Meditation oder achtsame Atemübungen können wir lernen, unsere Emotionen zu beobachten, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

  • Akzeptanz üben: Akzeptanz bedeutet, unsere Gefühle so anzunehmen, wie sie sind, ohne sie bewerten oder verändern zu wollen. Indem wir lernen, unsere Gefühle zu akzeptieren, schaffen wir Raum für Heilung und Wachstum. Diese Haltung ermöglicht es uns, mit unseren Gefühlen in Frieden zu sein und sie als natürlichen Teil unseres Menschseins zu betrachten. Akzeptanz ist der Schlüssel, um innere Widerstände abzubauen und eine tiefere Verbindung zu unserem wahren Selbst zu finden.

  • Gefühle benennen: Oft hilft es, Gefühle in Worte zu fassen. Indem wir sie benennen, verlieren sie einen Teil ihrer Macht über uns. Ein Tagebuch zu führen oder mit einem vertrauenswürdigen Freund zu sprechen, kann dabei unterstützend wirken.

  • Selbstmitgefühl entwickeln: Sich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen, ist entscheidend, um schwierige Gefühle auszuhalten. Anstatt sich für das Empfinden von Angst oder Wut zu verurteilen, sollten wir uns daran erinnern, dass es menschlich ist, diese Emotionen zu erleben.


Gefühle auszuhalten ist keine leichte Aufgabe, doch es ist eine der lohnendsten Herausforderungen, die wir annehmen können. Indem wir uns unseren Emotionen stellen, gewinnen wir nicht nur ein tieferes Verständnis für uns selbst, sondern auch die Fähigkeit, authentischer und erfüllter zu leben. Der Weg zu innerer Stärke beginnt mit dem Mut, unsere Gefühle zuzulassen und auszuhalten. Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen.


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